What about the Lakers?

Dezember 30, 2010

Durch die schwache Leistung der Lakers in den vergangenen Wochen sind sie bis auf Platz vier der Western Conference abgerutscht. Kobe Bryant & Co. können nicht zufrieden sein. Zwar haben sie heute Nacht bereits wieder gegen die Hornets gewonnen, doch in den Medien sind sie auf einmal nicht mehr der Topfavorit auf den Titel. Alles spricht nur noch von dem Miami Heat (25-9) und San Antonio Spurs (27-4). Beide spielen eine sensationelle Saison und führen ihre Conference an bzw. stehen auf dem zweiten Platz. Die Big Three haben endlich zusammen gefunden und das spiegelt sich jetzt in den Ergebnissen wieder. Aber zurück zu den Lakers. Nach sehr guten Start haben sie sich verschlechtert. Andrew Bynum kehrte nach langer Verletzung zurück auf das Spielfeld, muss aber erst wieder in das Team eingebaut werden. Auch sein Frontcourt-Partner Pau Gasol hat nachgelassen. Diese Faktoren sind von großer Bedeutung für die Lakers, da sie von der Länge ihrer Big Men enorm profitieren.

Dabei sollte beachtet werden, dass man niemals einen Champion unterschätzen sollte. Selbst wenn die Lakers in der Regular Season nicht überzeugen, werden sie in den Playoffs wieder das Team sein, das es zu schlagen gilt. Kobe Bryant ist natürlich der Hauptfaktor in diesem Zusammenhang. Der 32-Jährige gehört zu den absoluten Top-Akteuren, wenn es um das punkten in der entscheidenden Phase eines Spiels oder der Saison geht. Dementsprechend sollten keine voreiligen Schlüsse aus  den sowohl positiven, als auch negativen Serien gezogen werden. Natürlich muss die Entwicklung der einzelnen Mannschaften beobachtet werden, doch gerade in dieser Phase der Saison dürfen die Ergebnisse nicht sofort zu stark gewertet werden.

Es ist der 2.Dezember 2010. Die Miami Heat haben ein Auswärtsspiel bei den Cleveland Cavaliers. Doch es war kein normales Spiel. LeBron James kam das erste Mal seit „The Decision“ zurück in seine Heimat. Und es wäre untertrieben, wenn man sagen würde, dass er nicht sehr nett begrüßt wurde. Überall waren Plakate zu sehen, mit denen die Fans der Cavaliers ihren Frust zum Ausdruck brachten. Sobald James nur den Ball berührte, gab es ein gellendes Pfeifkonzert. Für viele NBA-Spieler wäre es ein Albtraum und sehr schwierig unter diesen Bedingungen guten Basketball zu spielen. Doch Lebron James gehört nicht zu diesen vielen. Denn nicht nur in Cleveland erging es ihm so. Nein, auch in New York wurde der 25-Jährige derbe ausgepfiffen. Mit seiner Entscheidung für die Heat und gegen die Knicks hat er sich keine Freunde im Big Apple gemacht. Doch warum erzähle ich das alles? Die Leistung von „King James“ in diesen Spielen war nicht gut, sie war herausragend! 35 Punkte, 9 Assists und 8 Rebounds im Schnitt waren die Statistiken. Es war beeindruckend, was er gemacht hat und vor allem, wie er es gemacht hat. Die ganze Halle hat sich gegen ihn aufgelehnt und trotzdem war sein Scoring wie selbstverständlich für ihn. Kein Zucken, keine Regung und keine Freude war ihm anzusehen. Zwar gilt sein Sprungwurf als Schwäche, doch nach dem Spiel gegen die Knicks am 17. Dezember, sind wir uns da alle nicht mehr so sicher. Natürlich belegen die Zahlen noch immer, wie abhängig er von seinem Drive und der Fähigkeit, am Brett zu scoren ist, dennoch hat der Small Forward bewiesen, wie stark der Jumper sein kann.

Erster Weihnachtsfeiertag und die Miami Heat spielen in Los Angeles gegen Kobe Bryant und seine Lakers. Die Atmosphäre ist angespannt. Das Spiel wird im ganzen Land ausgestrahlt, außerdem warten viele Millionen Menschen aus der ganzen Welt gebannt auf diesen Leckerbissen. Und auch in dieser Drucksituation bleibt „The Chosen One“ ruhig und abgeklärt. Schlussendlich siegen die Heat in einem Blow-Out mit 96:80. James spielt dabei eine wichtige Rolle. Sein drittes Triple-Double (27 Punkte, 10 Assists und 11 Rebounds) der Saison brachte die Heat auf die Siegerstraße.

Diese Abgezockheit wird nicht spurlos an der Konkurrenz vorbei gegangen sein. Natürlich leisten die Kollegen Dwyane Wade und Chris Bosh ebenfalls sehr viel, aber mit einem LeBron James in Topform sind die Heat nur schwer zu stoppen. Durch 14 Siege aus den letzten 15 Spielen haben sie sich auf den zweiten Platz der Eastern Conference geschoben. Die Boston Celtics schätze ich aber als noch stärker ein. In der aktuellen Form der Teams wäre das Eastern Conference Final das vorgezogene NBA Finale. Die Lakers stecken in einer kleinen Krise und bewegen sich momentan nicht auf einem Level mit den Celtics, Heat und auch den Spurs. Wie weit die Heat schlussendlich kommen werden, wird größtenteils von LeBron James, aber auch von der Entwicklung, die seine Mitspieler durchlaufen, abhängen.

Überall in den Medien werden zurzeit die übertriebenen Zitate von Jeff van Gundy & Co. wiederholt, die den Miami Heat die Meisterschaft bereits vor der Saison zugesprochen hatten. In diesem Zusammenhang wird auch zumeist gesagt, dass man LeBron, Wade, Bosh und Kumpanen mehr Zeit geben müsse. Das ist ja grundsätzlich nicht falsch, aber die neuesten Diskussionen bestätigen meine Meinung, dass die Talente vom South Beach niemals NBA-Champion werden.

Neben den mittelmäßigen Leistungen der Einzelspieler stagniert das Teamspiel vollkommen. Es fehlt das System und die Kreativität. Wade und James können bisher nur selten überzeugen, da ihr Distanzwurf große Defizite aufweist und sie enorm einschränkt. Doch auch Head Coach Erik Spoelstra schafft es nicht, seinen Spielern die richtige Mentalität und Disziplin in der Offense zu vermitteln. Aus diesem Grund sind diese jetzt auch an die Öffentlichkeit gegangen und haben Spoelstra in Frage gestellt. Doch ist das der richtige Weg? Auf keinen Fall!
Selbstverständlich hat der ehemalige Zweitligaspieler der Hertener Ruhr Devils eine Mitschuld, aber ihm alleine die Niederlagen anzukreiden ist der falsche Weg und verdeutlicht, wie schlimm es wirklich um die Heat steht.

Den Akteuren fehlt die Reife und Geduld. Sie sollten sich einfach auf den Basketball konzentrieren. Nach einem sensationellen Sommer kommt ein mehr als ernüchternder Winter. Ob die Geschichte der drei Freunde, die zusammen Basketball spielen wollten weiterhin negative Wellen schlägt, liegt ganz in ihrer Hand. Doch an sieben oder acht Meisterschaften denkt so schnell keiner mehr.

Team Check: Boston Celtics

Oktober 19, 2010

It´s all about Rondo. Vieles hat sich in den letzten Jahren in Boston verändert. Vor der Saison 07/08 war er noch der große Schwachpunkt in der Starting Five, die damals mit Kevin Garnett und Ray Allen so fulminant verstärkt wurde. Doch der Gewinn des Titels ließ alle Kritiker verstummen. Mittlerweile gilt der 24-Jährige als der beste Spieler in den Reihen der Celtics. Um ihn soll nach dem Abtreten der Big Three das Team aufgebaut werden. So weit ist es aber noch nicht.

Kader

Verpflichtungen von Oldies wie dem viermaligen Champion Shaquille O´Neal und seinem Namensvetter Jermaine O´Neal unterstreichen dies. Mit einem deutlich angehobenen Altersschnitt wollen sie erneut den Titel nach Massachusetts holen. Zudem wurden die beiden Guards Delonte West und Von Wafer unter Vertrag genommen. In der Draft sicherten sich die Celtics die Rechte an Avery Bradley (19.Pick) und Luke Harangody (57.Pick von Indiana Pacers).

Auch wenn drei neue Guards (West, Wafer und Bradley) im Team stehen, wird es nur schwer Minuten neben Rondo und Allen zu ergattern. Ersterer ist der jüngste Spieler in der Starting Five und wird dementsprechend viele Minuten erhalten. Außerdem sind Pierce, Allen & Co. abhängig von seinen Pässen. Für etwas Entlastung wird in diesem Fall wahrscheinlich Nate Robinson sorgen, der ordentlich Energie und Scoring mitbringt. Für Avery Bradley gibt es dahinter aber kaum Hoffnung auf viele Minuten. Der 19-Jährige ist ein sehr explosiver und athletischer Spieler. Allerdings wird er Probleme haben sich als Playmaker zu etablieren, da er am College auf der Zwei agiert hat. Mit einer Größe von 1.91 Meter ist er somit ein Shooting Guard im Körper eines Point Guards.

Ray Allen, letzte Saison zweitbester Scorer des Teams (16,3 PPG), wird mehr Pausen bekommen. Zusammen mit seinem Backcourt-Partner Rondo bildet er eines der Stärksten Guard-Duos der Liga. Delonte West wird besonders davon profitieren. Besonders in der Defense ist er ein Upgrade gegenüber Allen. Zudem kann der 27-Jährige den Ballvortrag übernehmen.

Das gesamte Team der Celtics ist sehr tief besetzt. Bis auf eine Position: Small Forward. Denn dort bekommt Paul Pierce kaum Hilfe. Einzig und allein Marquis Daniels kann Pierce dort einige Minuten abnehmen. Der 33-Jährige hat noch immer sehr viel Klasse und führte sein Team letztes Jahr beim Scoring an (18,3 PPS). Dazu 47,2 % aus dem Feld und 41,4 % von Downtown. Werte, die sich sehen lassen können. Speziell bei den Distanzwürfen profitiert er von der Übersicht seines Playmakers. Daniels hingegen ist ein sehr schwacher Schütze von Außen, was der Karrierewert von 23,5 % belegt. Der Absolvent der Auburn University zeigt seine Stärken eher in der Defense. Obwohl er unzufrieden mit der Spielzeit war und Boston so schnell wie möglich verlassen wollte, hat er seinen Vertrag verlängert.

Kevin Garnett hingegen kann sich mehr von diesen wichtigen Auszeiten gönnen. Vermehrte Probleme mit den Knien hindern ihn immer mehr, seine explosive und kraftraubende Spielweise fortzuführen. Defensiv kann er aber immernoch den Unterschied machen. Sein Backup Glen Davis bringt dafür viel Energie und Intensität für die Offense ins Spiel. Trotz der Masse, die er mitbringt, ist er in der Lage mit viel Ballgefühl abzuschließen. Rookie Luke Harangody, der für Notre Dame spielte, wird infolgedessen nur wenig spielen. Gerade seine Größe (2.01 Meter) ist kritisch für einen Power Forward, da es sehr schwierig für ihn wird, sich durchzusetzen.

Die meisten Veränderungen wurden jedoch auf der Position des Centers durchgeführt. Shaq und Jermaine O´Neal bringen geballte 32 Jahre NBA Erfahrung mit. Zum Vergleich: Rookie-Center Semih Erden war gerade sechs Jahre alt, da spielte der Shaqster bereits für die Orlando Magic. Aufgrund einer Verletzung, die den etatmäßígen Center Kendrick Perkins bis Februar außer Gefecht setzt, wird vermutlich der ältere O´Neal starten. Ob die Oldies den Kelten helfen können ist nicht sicher, da man sich nie genau sagen kann, in welcher Verfassung sich speziell Shaq befindet und wie ernst sie dieses Unterfangen nehmen. Hoffen wir für die Fans der Celtics, dass beide noch einen zweiten Frühling erleben.

X-Faktor

In der Verfassung, in der sich Kevin Garnett befindet und durch die vielen (kleinen) Verletzungen, die ihn immer wieder aussetzen lassen, wird Glen Davis von nun an öfter Aufmerksamkeit geschenkt bekommen. Der Forward steht vor seiner Breakout-Saison, auf die in Boston alle hoffen. Ersetzen wird er „The Big Ticket“ schon alleine defensiv nicht, aber wenigstens den Ausfall weniger schmerzhaft machen.

Fazit

Für mich sind die Boston Celtics sehr schwer einzuschätzen. Ich hatte sie bereits letztes Jahr abgeschrieben und sie haben mich eines besseren belehrt. Trotzdem fällt es mir schwer, dieses Team zu den Contendern zu zählen. Klar, Rajon Rondo und Ray Allen bilden ein grandioses Backcourt-Duo und der Ausfall von Kendrick Perkins wurde einigermaßen aufgefangen, doch es gibt viele Punkte, die gegen sie sprechen. Gerade das Alter im Frontcourt lässt nur wenig Hoffnung zu. Es wurden viele Winner vereinigt, um noch einmal den Titel zu holen, doch reicht dieser Kader, um mit Teams, wie den Lakers, Heat, Magic oder Thunder mitzuhalten? Ich denke nicht und prognostiziere somit ein Aus in der ersten oder zweiten Runde der Playoffs.

OKC 2.0

September 21, 2010

Den gesamten Sommer über ging es ausschließlich um ein Team: Die Miami Heat. Für viele Experten und Fans steht der Meister der nächsten Saison nach diesen Offseason-Moves schon fest. Es ist auch sehr schwierig denjenigen ein Gegenargument zu liefern. Trotzdem werde ich es versuchen und sagen, warum LeBron James (noch) nicht seinen ersten Ring erhalten wird.

NBA Playoffs 2010. Nach sechs Spielen besiegen die Los Angeles Lakers die Oklahoma City Thunder und ziehen in die zweite Runde ein. Sieht auf den ersten Blick sehr unspektakulär aus. Da haben sich die Lakers anscheinend zwei Ausrutscher gegen den klaren Außenseiter geleistet, am Ende aber doch souverän gewonnen. Nichts dergleichen war passiert. Nur durch Glück, Glück und noch mehr Glück konnten sich die Lakers durchsetzen. Mit einer überragenden Leistung, einem tollen Publikum (ähnelte der Atmosphäre vom College) und Kevin Durant in großartiger Verfassung wurde die Überraschung fast perfekt gemacht.

FIBA Weltmeisterschaft 2010 in der Türkei. Schlussendlich muss der Rest der Welt feststellen, dass selbst gegen die B-Mannschaft der USA keine Chance besteht. Bis auf das Spiel gegen Brasilien konnten die US-Boys jedes Spiel souverän für sich entscheiden. Doch ein Spieler stand deutlich im Mittelpunkt des Geschehens: Kevin Durant. Der 21-Jährige erzielte im Schnitt 22,8 Punkte und wurde zum MVP des Turniers gewählt. Doch das außergewöhnlichste an seiner Performance war die Art und Weise, wie er aufgetreten ist. Er hat das Spiel an sich gerissen, Anführer-Qualitäten übernommen und in der Crunchtime gepunktet. All das, was man sich von einem Superstar verspricht, hat er erfüllt. Auch sein Teamkollege Russell Westbrook konnte mit seinem athletischen Spiel begeistern. Das Potenzial, was er besitzt ist groß, abrufen kann er aber noch deutlich mehr.

Was hat das alles jetzt damit zu tun, dass die Miami Thrice keinen Titel gewinnen werden? Die Oklahoma City Thunder um Kevin Durant und Russell Westbrook werden ihnen zuvorkommen. Bereits letztes Jahr konnte dieses, mit riesigem Talent ausgestattete, Team auf sich aufmerksam machen. Die Botschaft an den Rest der NBA war klar. Das Vorspiel ist zu Ende.

Selbstverständlich wurde ein wichtiges Team noch nicht genannt. Die Los Angeles Lakers sind immernoch der absolute Topfavorit. Doch selbst wenn die Thunder in der Regular Season nur den zweiten Platz in der Western Conference erreichen, besitzen sie genug Stärke, um die Conference Finals für sich zu entscheiden.

Ein möglicher Punkt der all das verhindern könnte ist die Abhängigkeit von Durant. Das Team ist tief und trieft vor Potenzial, jedoch ist es ohne ihren Superstar nur noch wenig wert. Das Scoring kann nicht gleichwertig ersetzt werden. Spieler wie Westbrook und Green können mehr Verantwortung übernehmen, aber die, ohne Frage sehr guten, Rollenspieler sind nicht in der Lage einen Ausfall dieser Art zu kompensieren.

Nicht vergleichen möchte ich das mit der Situation der Cavaliers und LeBron James in der vergangenen Saison, da die Dimension der Abhängigkeit meiner Meinung nach ganz andere Sphären erreicht.

Auf dieses noch sehr junge Team können wir alle gespannt sein. Ich bin der Ansicht, dass Zusammenschlüsse von vielen Spielern, wie es in Miami geschehen ist, Zeit brauchen. Sie werden sicherlich noch die eine oder andere Meisterschaft davontragen, aber die OKC sind da schon ein Stück weiter.

Crossover4